Zauberhafte Gambenklänge in Münster

Dyckburger Konzerte, Sonntag, 10. März 2024

von Dr. phil. Ingo Negwer


  Die Lyra Viol war im 17. Jahrhundert eine in England beliebte Form der Viola da Gamba. Da sie – ähnlich wie die Lauten zu jener Zeit – in unterschiedlichen Stimmungen gespielt wurden, notierte man ihre Musik in französischer Lautentabulatur.
Nun gab es in der Münsteraner Dyckburg-Kirche die seltene Gelegenheit, Musik für zwei Lyra Viols zu hören. Und das Publikum nahm das Angebot der Dyckburger Konzerte (Organisation: Gisela Uhlen-Tuyala) dankbar an. Kaum ein Platz blieb frei, als Miyoko Ito und Dávid Budai ihr Programm „Am Rande des Schattens“ vorstellten.
Die beiden versierten Gambisten boten feinste englische Kammermusik an der Schwelle von der Renaissance zum Frühbarock. Sie fassten die Werke von Tobias Hume, William Corkine, Michael Easte, Alfonso Ferrabosco (Vater und Sohn), Simon Ives und Thomas Ford zu kleinen Suiten zusammen, die sie kenntnisreich, aber in der speziellen Akustik des Kirchenraums nicht immer gut verständlich, erläuterten. Für klangliche Abwechslung sorgte der Einsatz großer Lyra Viols, im „lyra way“ gestimmte Bassgamben, und kleinen Lyra Viols mit zusätzlich sieben diatonisch gestimmten Resonanzsaiten, die diesen Gamben einen zusätzlichen außergewöhnlichen Reiz verliehen. Trotz der noch recht kühlen Temperatur in der Dyckburg-Kirche ließen Miyoko Ito und Dávid Budai mit ihrem zauberhaften Spiel die musikalische Stunde wie im Fluge vergehen. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem, herzlichem Applaus.


Dávid Budai und Miyoko Ito in der Dyckburg-Kirche (Foto: Ingo Negwer)


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